Funkwetter

Der Funkwetterbericht vom 19.März 2024, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Zunächst der Rückblick vom 12. bis 19. März:
Nach einer ruhigeren Sonne in der vorletzten Woche stieg die Sonnenaktivität wieder. Am östlichen Sonnenrand erschien die alte aktive Region 3590 und bekam die Nummer 3614. Zu ihr gesellte sich Region 3615, die einen starken M6,7-Flare emittierte. Mit insgesamt 7 M-Flares und über 110 C-Flares stieg der solare Fluxindex deutlich von 131 auf 177 Einheiten. Eine einzige isolierte Störung des Erdmagnetfeldes gab es am 13. März. Ansonsten begünstigte ein ruhiges geomagnetisches Feld die guten Ausbreitungsbedingungen in den pazifischen Raum. Dieser war auf allen Bändern zwischen 7 und 28 MHz zu erreichen. Mittags fanden wir manchmal auf den oberen Kurzwellenbändern Short-Skip-Bedingungen vor. Die Ionogramme zeigten knapp unter 100 km Höhe erste Anzeichen der sporadischen E-Schicht, die aber in Mitteleuropa für Verbindungen auf 6 m noch nicht ausreichte.

Vorhersage bis 26. März:
Nachdem die aktive Sonnenfleckenregion 3612 über den westlichen Sonnenrand gedreht ist, begleiten uns in der kommenden Woche sieben Regionen. Weitere M-Flares sind zu 40 Prozent wahrscheinlich. Der solare Fluxindex bleibt zwischen 170 und 155 Einheiten. Geomagnetische Störungen sind wegen einer durch ein Filament ausgelösten Plasmawolke bis zum 21. März vorhergesagt worden. Eine weitere Störung wird am 23. März erwartet. Danach bleibt das Erdmagnetfeld ruhig, sofern keine Eruptionen durch aktive Sonnenfleckenregionen erfolgen. Ein täglicher Blick auf die Webseite von VE3EN verschafft einen Überblick auf die aktuelle Funkwettersituation, ebenso wie DF5JLs tägliche Funkwetteraktualisierung auf der DARC-Webseite. Die Ausbreitungsbedingungen nach dem Südpazifik bleiben auf den Bändern 7 bis 28 MHz zuverlässig. Auf 7 und 10 MHz muss man die immer kürzer werdenden Überlappungen der Dämmerung beachten. Aber alle oberen Bänder sind ziemlich lange nutzbar, oft auch vor und nach Sonnenuntergang. Die für eine Sprungentfernung von 3000 km geltende Grenzfrequenz der F2-Schicht liegt nachts bei 12 MHz und tagsüber bei 30 MHz.


Grayline DX

DX versucht der Funkamateur, die Effekte, welche die Dämmerung auf die D und F Schichten hat, auszunutzen. Die Grayline ist die gedachte Linie zwischen Tag und Nacht auf der Erde. Wenn man zur Dämmerungszeit in die Richtung der Erde sendet, wo es momentan Nacht ist, wird das Signal an der D-Schicht so gebrochen, dass die F-Schicht das Signal nicht absorbiert, sondern reflektiert.

Orientierungszeiten für Grayline DX in der 12. Woche 2024

DX – QTH Sonnenaufgang UTC Sonnenuntergang UTC
Auckland/Neuseeland 18:23 06:33
Melbourne/Ostaustralien 20:22 08:32
Perth/Westaustralien 22:19 –:–
Singapur/Rep.Singapur 23:09 –:–
Anchorage/Alaska 15:58 04:11
Johannesburg/Südafrika 04:11 16:19
Tokio/Japan 20:45 –:–
Honolulu/Hawaii 16:35 04:42
San Francisco/Kalifornien 14:14 02:22
Port Stanley/Falklandinseln 09:58 22:10
New York/USA-Ostküste –:– 23:07
Sao Paulo/Brasilien –:– 21:17
Berlin/Deutschland

05:10

17:19

     

Funkwettervorhersage VOACAP nutzt Google Maps

Die Online-Funkwettervorhersage VOACAP http://www.voacap.com/prediction.html nutzt Google-Maps-Karten. Dies erleichtert die Eingabe des Sender- und Empfängerstandortes erheblich, da der Nutzer lediglich die Standort-Markierungen auf der Karte per Maus verschieben muss. Per Mausrad oder Tastatur kann in die Karte außerdem hinein gezoomt werden, um beispielsweise auch detailliertere Ausbreitungs-Vorhersagen innerhalb eines Landes zu erhalten. In die Berechnung können verwendete Antennentypen und Sendeleistung einbezogen werden.