Funkwetter

Der Funkwetterbericht vom 27. Mai 2025, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Zunächst der Rückblick vom 20. bis 27. Mai:
Auch wenn inzwischen wieder sechs Sonnenfleckenregionen auf der uns zugewandten Sonnenseite zu sehen sind, die eine beachtliche Flaretätigkeit entwickelten und der solare Fluxindex von 117 auf 133 Einheiten gestiegen ist, dominiert der sommerliche Charakter der Ionosphäre. Das zeigte auch die für 3000 km Sprungentfernung geltende Grenzfrequenz der F2-Schicht, die unter 28 MHz blieb. Die Sonnenfleckenregion 4098 emittierte neben einem X-Flare vier weitere intensive M-Flares. Ein weiterer M-Flare kam von der Region AR4100, die zuvor als AR4079 sehr aktiv war. Da das Erdmagnetfeld bis auf eine nächtliche Störung am 21. Mai ruhig war, herrschten am Wochenende auf allen Kurzwellenbändern außer 10 m gute Ausbreitungsbedingungen. An den Tagen zuvor war die Tagesdämpfung auf 20 m hoch, sodass nordamerikanische Stationen erst gegen Abend laut aufzunehmen waren. Der mit dem X-Flare in der Nacht zum Sonntag, mitten im WPX CW Contest, verbundene Mögel Dellinger Effekt betraf die Ausbreitung in Europa nicht. Die sporadische E-Schicht bildete sich an fast allen Tagen aus, in unseren Breiten aber ziemlich schwach.

Vorhersage bis 3. Juni:
Bis zum Herbst müssen wir wegen der im Sommer veränderten Chemie der Ionosphäre mit vergleichbaren DX-Bedingungen wie derzeit rechnen. Der solare Fluxindex wird sich bei 120 Einheiten einpendeln. Die beiden oberen Kurzwellenbänder werden häufiger durch die sporadische E-Schicht für kurze Distanzen geöffnet als für DX, wobei die transäquatorialen Funkwege trotzdem brauchbare Signale liefern. Bei hoher MuF2 finden wir die lautesten DX-Signale auf 15 und 17 m. Das geomagnetische Feld bleibt leicht gestört, wobei es wiederholt ruhige Abschnitte geben wird. Die Wahrscheinlichkeit für weitere M-Flares beträgt 70 Prozent, für X-Flares 30 Prozent.


Orientierungszeiten für Grayline DX in der 23. Woche 2025

DX – QTH Sonnenaufgang UTC Sonnenuntergang UTC
Auckland/Neuseeland 19:20 05:14
Melbourne/Ostaustralien 21:22 07:11
Perth/Westaustralien 23:05 –:–
Singapur/Rep. Singapur

22:56

–:–
Anchorage/Alaska 12:42 07:06
Johannesburg/Südafrika 04:44 15:24
Tokio/Japan 19:28 –:–
Honolulu/Hawaii 15:49 05:07
San Francisco/Kalifornien 12:52 03:22
Port Stanley/Falklandinseln 11:46 20:01
New York/USA-Ostküste –:– 00:16
Sao Paulo/Brasilien –:– 20:28
Berlin/Deutschland

02:54

19:12

     

Funkwettervorhersage VOACAP nutzt Google Maps

Die Online-Funkwettervorhersage VOACAP http://www.voacap.com/prediction.html nutzt Google-Maps-Karten. Dies erleichtert die Eingabe des Sender- und Empfängerstandortes erheblich, da der Nutzer lediglich die Standort-Markierungen auf der Karte per Maus verschieben muss. Per Mausrad oder Tastatur kann in die Karte außerdem hinein gezoomt werden, um beispielsweise auch detailliertere Ausbreitungs-Vorhersagen innerhalb eines Landes zu erhalten. In die Berechnung können verwendete Antennentypen und Sendeleistung einbezogen werden.