Der Funkwetterbericht vom 28.Januar 2025, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Zunächst der Rückblick vom 21. bis 28. Januar:
Der CQWW 160 m CW Contest, für den ruhige geomagnetische Bedingungen nötig waren, war wohl im Sonnenkalender eingetragen. Für den 25. Januar wurden mindestens eine größere Störung des Erdmagnetfeldes erwartet. Sie blieb aus. Der geomagnetische Index k betrug nur am Wochenende Null oder Eins. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wehte der Sonnenwind noch intensiv. Deshalb waren die DX-Bedingungen nach Nordamerika in der Nacht zum Sonntag deutlich besser. Auch am Sonntagabend, der k-Index war über viele Stunden Null, waren laute Signale aus Fernost zu hören.
Die Sonnenaktivität war mit 5 M-Flares und über 160 C-Flares moderat bis gering. Der solare Fluxindex fiel von 236 auf 163 Einheiten. Zunächst befanden sich alle Sonnenflecken in der westlichen Sonnenhälfte. Seit dem Wochenende wurden am östlichen Sonnenrand drei neue Sonnenfleckenregionen registriert. Die DX-Bedingungen auf allen oberen Bändern waren brauchbar bis gut. Die für 3000 km Sprungentfernung geltenden MuF2-Werte betrugen bei lokalem Sonnenaufgang etwa 23 MHz, zwei Stunden später bereits 34 MHz, mittags etwa 39 MHz, bei Sonnenuntergang 25 MHz und zwei Stunden später noch 19 MHz. Nachts lag die MuF2 unter 10 MHz. Das beste DX-Band war 15 m, das morgens über den langen Weg laute Signale aus ZL und VK brachte.
Vorhersage bis 4. Februar:
Die NASA sagt Fluxwerte um 160 Einheiten voraus. Weitere M-Flares sind zu 35 Prozent wahrscheinlich. Damit wird die Sonnenaktivität überwiegend ruhig sein. Das geomagnetische Feld soll bis zum 1. Februar mit k-Werten kleiner vier überwiegend ruhig sein. Am 2. Februar wird eine intensivere Störung erwartet. Alle Kurzwellenbänder öffnen weltweit, wobei die Bänder über 21 MHz relativ kurz öffnen. Alle Bänder unter 14 MHz sind in den Dämmerungsstunden und nachts DX-freundlich, solange keine geomagnetischen Störungen präsent sind. Auf dem 40-m-Band sind noch bis zwei Stunden nach unserem Sonnenaufgang DX-Signale zu hören.
Grayline DX
DX versucht der Funkamateur, die Effekte, welche die Dämmerung auf die D und F Schichten hat, auszunutzen. Die Grayline ist die gedachte Linie zwischen Tag und Nacht auf der Erde. Wenn man zur Dämmerungszeit in die Richtung der Erde sendet, wo es momentan Nacht ist, wird das Signal an der D-Schicht so gebrochen, dass die F-Schicht das Signal nicht absorbiert, sondern reflektiert.
Orientierungszeiten für Grayline DX in der 05. Woche 2025
DX – QTH | Sonnenaufgang UTC | Sonnenuntergang UTC |
---|---|---|
Auckland/Neuseeland | 17:31 | 07:35 |
Melbourne/Ostaustralien | 19:28 | 09:37 |
Perth/Westaustralien | 21:37 | –:– |
Singapur/Rep. Singapur |
23:15 |
–:– |
Anchorage/Alaska | 18:27 | 01:53 |
Johannesburg/Südafrika | 03:39 | 17:01 |
Tokio/Japan | 21:44 | –:– |
Honolulu/Hawaii | 17:09 | 04:18 |
San Francisco/Kalifornien | 15:17 | 01:29 |
Port Stanley/Falklandinseln | 08:25 | 23:54 |
New York/USA-Ostküste | –:– | 22:08 |
Sao Paulo/Brasilien | –:– | 21:56 |
Berlin/Deutschland |
06:55 |
15:44 |
Funkwettervorhersage VOACAP nutzt Google Maps
Die Online-Funkwettervorhersage VOACAP http://www.voacap.com/prediction.html nutzt Google-Maps-Karten. Dies erleichtert die Eingabe des Sender- und Empfängerstandortes erheblich, da der Nutzer lediglich die Standort-Markierungen auf der Karte per Maus verschieben muss. Per Mausrad oder Tastatur kann in die Karte außerdem hinein gezoomt werden, um beispielsweise auch detailliertere Ausbreitungs-Vorhersagen innerhalb eines Landes zu erhalten. In die Berechnung können verwendete Antennentypen und Sendeleistung einbezogen werden.