Funkwetter

Der Funkwetterbericht vom 01. April 2025, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Zunächst der Rückblick vom 1. bis 8. April:
Das Funkwetter wurde seit dem 2. April von geomagnetischen Störungen dominiert. Der geomagnetische Index k schwankte ständig zwischen 3 und 6. Nur am 1. April war das Erdmagnetfeld ruhig. Der solare Fluxindex bewegte sich zwischen 184 und 167 Einheiten. Drei Klasse M- und etwa 140 C-Flares bestimmten das Geschehen auf der Sonne, wobei kein koronaler Masseauswurf zur Erde gerichtet war. Ursache des sehr unruhigen Erdmagnetfeldes war intensiv schwankender Sonnenwind. Bis zum 2. April war auch der Fluss hochenergetischer Protonen über dem Schwellwert und beeinträchtigte die polaren Funkwege. Die Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle schwankten stark. In den positiven Störungsphasen zu Beginn jeder Störung gab es, bevor das Erdmagnetfeld reagierte, überraschende Öffnungen der oberen Bänder. Es gab auch Phasen, da ging fast nichts mehr. Die quer zum Äquator verlaufenden Funkwege waren favorisiert, DL1BUG war als TY5FR trotz einfacher Funkausrüstung zwischen 40 und 10 m gut zu erreichen.
Bei gestörter Geomagnetik am 5. April betrug die MuF2 – 3000 km Sprungentfernung – um Mitternacht 6 MHz, bei Sonnenaufgang 9 MHz, zwei Stunden später 12,7 MHz und mittags 15,5 MHz. Gegen 17:50 UTC bei Sonnenuntergang lag sie noch knapp unter 16 MHz und fiel zwei Stunden später auf 11,7 MHz. Verglichen mit der Vorwoche war das schlecht.

Vorhersage bis 15. April:
Die NASA prognostiziert fallende Fluxwerte bis 135 Einheiten, denn die meisten der gegenwärtig sichtbaren neun Sonnenflecken verschwinden über den Westrand der Sonne. Vier neue Regionen werden am östlichen Sonnenrand erscheinen. Am 22. April wird die ehemals sehr aktive Region 4046 wieder erwartet und damit auch steigende Sonnenaktivität.
Das Erdmagnetfeld wird nur gering gestört sein. Die DX-Aktivität verschiebt sich tagsüber auf die Bänder 20, 15 und 17 m, wobei es Öffnungen der Bänder darüber durchaus gibt. Nachts finden wir auf den unteren Bändern brauchbare bis gute DX-Bedingungen vor. Zum weiteren Verlauf des 25. Sonnenfleckenzyklus berichten alle anerkannten Quellen aus Europa, den USA und Australien übereinstimmend von einem kontinuierlichen Abfall der Sonnentätigkeit. Hoffen wir, dass das Sonnenfleckenmaximum nicht schon vorbei ist und, wie in den Zyklen zuvor, ein zweiter Peak noch kommt.

 


Orientierungszeiten für Grayline DX in der 15. Woche 2025

DX – QTH Sonnenaufgang UTC Sonnenuntergang UTC
Auckland/Neuseeland 18:39 06:05
Melbourne/Ostaustralien 20:39 08:04
Perth/Westaustralien 22:32 –:–
Singapur/Rep. Singapur

23:02

–:–
Anchorage/Alaska 14:58 05:00
Johannesburg/Südafrika 04:20 15:59
Tokio/Japan 20:18 –:–
Honolulu/Hawaii 16:18 04:48
San Francisco/Kalifornien 13:45 02:39
Port Stanley/Falklandinseln 10:30 21:26
New York/USA-Ostküste –:– 23:27
Sao Paulo/Brasilien –:– 20:59
Berlin/Deutschland

04:25

17:52

     

Funkwettervorhersage VOACAP nutzt Google Maps

Die Online-Funkwettervorhersage VOACAP http://www.voacap.com/prediction.html nutzt Google-Maps-Karten. Dies erleichtert die Eingabe des Sender- und Empfängerstandortes erheblich, da der Nutzer lediglich die Standort-Markierungen auf der Karte per Maus verschieben muss. Per Mausrad oder Tastatur kann in die Karte außerdem hinein gezoomt werden, um beispielsweise auch detailliertere Ausbreitungs-Vorhersagen innerhalb eines Landes zu erhalten. In die Berechnung können verwendete Antennentypen und Sendeleistung einbezogen werden.