Der Funkwetterbericht vom 14.Januar 2025, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Zunächst der Rückblick vom 7. bis 14. Januar:
Nach dem turbulenten Jahresbeginn zeigte das Magnetogramm der Sonne in der zweiten Januarwoche ein ruhiges Bild. Die Sonne erweckte fast den Eindruck, als würde sie in den Winterschlaf gehen. Nach und nach verschwanden die meisten Sonnenflecken, ohne dass Nachschub sichtbar war. Der solare Fluxindex lag aber konstant zwischen 160 und 168 Einheiten. Es wurden zwei M-Flares und knapp 80 C-Flares beobachtet. Die für 3000 km Sprungentfernung geltende MuF2 war vergleichbar mit den Werten der Vorwoche. Am 13. Januar betrug die MuF2 nachts etwa 10 MHz, bei lokalem Sonnenaufgang bereits 26 MHz, mittags über 35 MHz, bei Sonnenuntergang etwa 26 MHz und eine Stunde später 19 MHz. Die Bänder über 14 MHz schlossen relativ schnell. Dafür gab es laute DX-Signale auf den unteren Bändern während der Dämmerungszeiten. Die Signale auf 10 und 12 m waren subjektiv etwas leiser als in der Woche zuvor, die Bänder aber weltweit offen. Geomagnetische Störungen mit k = 4 gab es nur nachts am 8. und 10. Januar. Alle anderen Tage waren meist gering gestört.
Beim DARC 10-m-Contest herrschten schwierige Ausbreitungsbedingungen über kurze Entfernungen.
Vorhersage bis 21. Januar:
Seit dem 13. Januar sind am östlichen Sonnenrand Flares zu beobachten. Dazu gehört die alte Region 3936, die am 30. Dezember einen X1,6-Flare emittiert hatte. Wir erwarten langsam steigende Fluxwerte, aber ein noch überwiegend ruhiges geomagnetisches Feld. Die Ausbreitungsbedingungen bleiben auf allen Kurzwellenbändern unverändert gut. Bei ruhigem Erdmagnetfeld sind die Dämmerungsstunden sehr DX-freundlich. Durch die hohe Bandaktivität im World-Wide-Award-Programm ist, wie bei Contesten, eine praxisnahe Beobachtung der Ausbreitungsbedingungen gegeben.
Ein interessanter Beitrag über Nordlichter wurde im Ersten (ARD Wissen) gesendet. Das Video davon ist sehenswert.
Grayline DX
DX versucht der Funkamateur, die Effekte, welche die Dämmerung auf die D und F Schichten hat, auszunutzen. Die Grayline ist die gedachte Linie zwischen Tag und Nacht auf der Erde. Wenn man zur Dämmerungszeit in die Richtung der Erde sendet, wo es momentan Nacht ist, wird das Signal an der D-Schicht so gebrochen, dass die F-Schicht das Signal nicht absorbiert, sondern reflektiert.
Orientierungszeiten für Grayline DX in der 03. Woche 2025
DX – QTH | Sonnenaufgang UTC | Sonnenuntergang UTC |
---|---|---|
Auckland/Neuseeland | 17:16 | 07:42 |
Melbourne/Ostaustralien | 19:13 | 09:44 |
Perth/Westaustralien | 21:24 | –:– |
Singapur/Rep. Singapur |
23:11 |
–:– |
Anchorage/Alaska | 18:55 | 01:17 |
Johannesburg/Südafrika | 03:28 | 17:05 |
Tokio/Japan | 21:50 | –:– |
Honolulu/Hawaii | 17:11 | 04:09 |
San Francisco/Kalifornien | 15:24 | 01:14 |
Port Stanley/Falklandinseln | 08:00 | 00:11 |
New York/USA-Ostküste | –:– | 21:51 |
Sao Paulo/Brasilien | –:– | 21:58 |
Berlin/Deutschland |
07:11 |
15:20 |
Funkwettervorhersage VOACAP nutzt Google Maps
Die Online-Funkwettervorhersage VOACAP http://www.voacap.com/prediction.html nutzt Google-Maps-Karten. Dies erleichtert die Eingabe des Sender- und Empfängerstandortes erheblich, da der Nutzer lediglich die Standort-Markierungen auf der Karte per Maus verschieben muss. Per Mausrad oder Tastatur kann in die Karte außerdem hinein gezoomt werden, um beispielsweise auch detailliertere Ausbreitungs-Vorhersagen innerhalb eines Landes zu erhalten. In die Berechnung können verwendete Antennentypen und Sendeleistung einbezogen werden.