Der Funkwetterbericht vom 15. April 2025, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Zunächst der Rückblick vom 8. bis 15. April:
Mit 31 M- und etwa 185 C-Flares war die Sonne aktiver als in der Woche zuvor. Dennoch fiel der solare Fluxindex von 170 auf 152 Einheiten. Die Ausbreitungsbedingungen wurden von intensivem Sonnenwind gestört, dessen Geschwindigkeit täglich 500 Kilometer pro Sekunde überschritt. Am 15. April erreichte uns die Plasmawolke einer Filamentablösung vom Sonntag zuvor. Der Index k stieg auf 6. Die kritischen Frequenzen und damit die maximal nutzbaren Frequenzen (MuF) waren oftmals niedrig. Zum Sonnenaufgang betrug die MuF2 (3000 km) etwa 12 MHz, zwei Stunden später 17 MHz und mittags nur 20 MHz. Sie stieg auf 24 MHz bis zum Sonnenuntergang und fiel zwei Stunden später auf etwa 18 MHz. Nachts lag sie bei 10 MHz. Der Referenztag war der 14. April. Es gab trotzdem spontane Öffnungen des 10-m-Bandes. Beim JIDX-Contest am vergangenen Wochenende war zum Beispiel am Sonnabend nur das 15-m-Band brauchbar. Am Sonntag war auch das 10-m-Band offen. Diese Praxis lässt sich nicht aus dem solaren Flux und dem geomagnetischen Index ableiten. Morgens konnte man täglich Stationen aus VK und ZL auf 20 m über den langen Weg erreichen.
Vorhersage bis 22. April:
Der Charakter der Ausbreitungsbedingungen bleibt weiter problematisch. Die NASA sagt Fluxwerte zwischen 140 und 150 und ein ständig gestörtes Erdmagnetfeld voraus. Es sieht fast so aus, als bekämen wir langsam eine sommerliche Ionosphäre mit ziemlich hoher Dämpfung. Die Wahrscheinlichkeit für weitere M-Flares beträgt trotzdem 80 Prozent. Die besten DX-Bänder bleiben tagsüber 17 und 15 m und nachts 40 und 30 m. Durch die wechselnde Intensität des Sonnenwindes gibt es oft kurze positive Phasen, in denen alle oberen Bänder öffnen. Das 6-m-Band sollte man täglich kontrollieren.
Orientierungszeiten für Grayline DX in der 16. Woche 2025
DX – QTH | Sonnenaufgang UTC | Sonnenuntergang UTC |
---|---|---|
Auckland/Neuseeland | 18:45 | 05:56 |
Melbourne/Ostaustralien | 20:46 | 07:54 |
Perth/Westaustralien | 22:36 | –:– |
Singapur/Rep. Singapur |
23:00 |
–:– |
Anchorage/Alaska | 14:36 | 05:18 |
Johannesburg/Südafrika | 04:23 | 15:52 |
Tokio/Japan | 20:09 | –:– |
Honolulu/Hawaii | 16:12 | 04:50 |
San Francisco/Kalifornien | 13:35 | 02:45 |
Port Stanley/Falklandinseln | 10:42 | 21:11 |
New York/USA-Ostküste | –:– | 23:34 |
Sao Paulo/Brasilien | –:– | 20:52 |
Berlin/Deutschland |
04:09 |
18:04 |
Funkwettervorhersage VOACAP nutzt Google Maps
Die Online-Funkwettervorhersage VOACAP http://www.voacap.com/prediction.html nutzt Google-Maps-Karten. Dies erleichtert die Eingabe des Sender- und Empfängerstandortes erheblich, da der Nutzer lediglich die Standort-Markierungen auf der Karte per Maus verschieben muss. Per Mausrad oder Tastatur kann in die Karte außerdem hinein gezoomt werden, um beispielsweise auch detailliertere Ausbreitungs-Vorhersagen innerhalb eines Landes zu erhalten. In die Berechnung können verwendete Antennentypen und Sendeleistung einbezogen werden.